Montag, 27. September 2010

Und da sind wir auch schon rubbeldikatz in Thailand! Wobei 'rubbeldikatz' wieder einmal eine strapazioese vierzehnstuendige Reise mit etlichen Bussen, zu Fuss, per Boot und mit viel Geduld bedeutet. Dafuer wird uns zu Ehren, wie es sich gehoert, schon an der Grenze eine Elefantenparade veranstaltet.

Und ausserdem werden wir ja auch mit unserem Ziel belohnt -
Ton Sai Beach.





Das Gebiet ist als einer der besten Kletterspots der Welt bekannt, wie anhand der beeindruckenden Felsformationen leicht nachzuvollziehen ist. Und noch dazu ist es hier ganz schoen schoen!



Und hier einmal im Vergleich: Profi versus Dilettant.



Aber auch wenn man nicht klettert, kriegt man seine Zeit hier gut herum. Zum Beispiel gibt es Fledermaushoehlen...



...kleine Krebse, die lustige Muster im Sand machen...

...Penistempel in Felsschluchten...

...einsame Kokosnuesse...

...und ein einsames Steinmaennchen, das dank uns neue Freunde gefunden hat.

Noch dazu gibt es Urwald mit Huetten zum Wohnen, inklusive diverser Tiere.



Ja, dies ist ein Ort wo man es lange und gut aushalten kann. Und ein guter Ort um Geburtstag zu haben. Apropos, huestel, FALLS mir jemand ein Staendchen singen moechte, hier meine momentane Nummer: 0066 812 701 325.

P.S: Jocky, falls du dir uebrigens immer noch eine Auszeit nehmen moechtest, wir haben fuer dich schon die passende Freizeitbeschaeftigung gefunden:

Dienstag, 21. September 2010

Heute haben wir einen Dachziegel in einem Tempel geklaut.

Liebe Leute, lasst es euch von mir gesagt sein: Macht das JA NIE! Auch nicht, wenn sich der Ziegel noch so verfuehrerisch praesentiert und ihr es noch so gut meint und es ja eigentlich nur ein Geschenk sein soll und ihr dazu noch einen Haufen Geld in eine Charity-Box schmeisst...nein nein nein! Denn dann koennte es euch passieren, dass ihr auf der halbstuendigen Rueckfahrt von bis zur Unertraeglichkeit zunehmenden Gewissensgebissen geplagt werdet, so dass ihr, ob ihr wollt oder nicht, umkehren und den Tempelberg ein zweites Mal erklimmen muesst um das entwendete Stueck wieder heimlich an seinen Platz zurueck zu legen.


Was bisher geschah.
Nach einigen platten Reifen und viel strapazioesem Gestrampel, aber ohne Sonnenbrand und auch nicht nass, sind wir mit unserem neuen Lieblingstransportmittel in und auf Penang angekommen und fanden bei der rasanten Fahrtgeschwindigkeit sogar noch Zeit, ein paar huebsche Plastikblumen zu pfluecken.

Nein, das war natuerlich ein bisschen geschwindelt. In Wirklichkeit sind wir ganz langweilig mit einem langweiligen Minibus langweilig gefahren. Aber IMMERHIN haben wir auf dem Weg die spektakulaere 13,5 Kilometer lange Penang-Bruecke ueberquert. Oh ja!
Die eigentliche Attraktion der Reise war jedoch eine von unserem Fahrer eingelegte Rast am Strassenrand, bei der wir von der netten Essensstandbesitzerin diverse kleine runde Fruechtchen, von denen zwei absolut identisch aussahen, es aber ganz und gar nicht waren, zu degustieren bekamen - inklusive Einfuehrung in die trickreiche Kunst des unmatschigen Frucht-Oeffens. Das war wirklich erfreulich. Nicht so erfreulich war hingegen der angekettete Affe hinter ihrem Schuppen.

Wiederum erfreulich war dann aber unsere Ankunft im 'Old Penang', einem schoenen und gemuetlichen und geschmackvollen und sauberen (!) Hostel in einem alten chinesischen Shophouse, sich bezeichnenderweise auf der 'Love Lane' befindend.



Was besonders fuer meine lieben Exkommilitonen von Interesse sein koennte, ist dieser Herr in Moenchsmontur, der mir prompt auf eben dieser Strasse, ganz in Gedanken verloren, engegen kam. Der Herr Schmidt, das alte Schlitzohr.

Neben all diesen bislang auesserst wichtigen Fakten hat Penang, auch George Town genannt, aber auch noch so einiges Andere zu bieten. Zum Beispiel eine Weltkulturerbe-Altstadt mit vielen Gebaeuden aus der Kolonialzeit, die mal ein bisschen mehr...

...und mal ein bisschen weniger restauriert in Erscheinung treten.

Aber das eigentlich faszinierende an Penang sind, wie ich finde, seine vielen verschiedenen Ethnien (Chinesen, Inder, Araber, Malayen, Siamesen, Burmesen und Europaeer), die augenscheinlich friedlich Tuer an Tuer miteinander leben und ihre jeweiligen Religionen praktizieren.
Dementsprechend gibt es auch eine Unzahl an Tempeln, Schreinen, Kirchen und Moscheen, so dass einem schon ganz schwindelig wird.




















Auch ein bisschen schwindelig ist mir immer noch von unserem Treffen mit Kamarudin Abdullah, muslimischer Missionar und Vorsitzender der obigen Kapitan Keling Moschee, der uns neben einer Einladung zum Tee, einer persoenlichen Rundfuehrung durch die Moschee, einer Lehrstunde in Sachen Beten zu Allah, auch gleich noch aus dem Koran vorsang und uns mit kleinen Buechern wie "Qur'an & modern science - compatible or incompatible?" und "The true religion of God" versorgte. Und weil er Micha und Anna glaub ich ganz besonders gern mochte, Micha und Anna - denn wir bekamen einen Kringel im Gaestebuch - gab's zum Abschied, Micha und Anna, auch noch Parfum auf die Hand getraeufelt.
Dies bewaehrte sich bereits etwa eine halbe Stunde spaeter beim Spaziergang durch die Clan Jetties, einer uebel stinkenden Wohnsiedlung auf Stelzen am Hafen.






Ja, Penang hat uns bislang viele aeusserst interessante Erlebnisse beschert. Ein Glueck, dass man sich in dieser Stadt davon ausgezeichnet gut bei irdischen Speisen erholen kann.

Sonntag, 19. September 2010

Zwei Postings an einem Tag, das gibt's ja gar nicht. Doch das gibt's!
Die schreibfaule Haelfte hat es bis jetzt versaeumt einige Taucherlebnisse aus Bali zu schildern. Damit man so in etwa eine Vorstellung bekommt was man beim Tauchen als nicht Dokumentarfilmer doch so alles zu sehen bekommt, mag dieses Filmchen als Haeppchen gereicht werden.



Leider ist das Video nur eine von YouTube geklaute Erinnerung an die letzten Tauchgaenge auf Bali am Manta Point und Crystal Bay, welche unglaubliche Eindruecke hinterlassen haben.
Und ja, tauchen an solchen Spots ist in Echt noch viel toller.
Das mit den Paradiesen, ja das ist wie im letzten Blog schon geschildert so eine Sache fuer sich.
Aber es gibt Sie, direkt Richtung Hoelle, dann naechste Ecke links.
Nach ein paar wunderbaren, mehr ent- als ausserordentlich spannenden Tagen auf der paradiesisch schoenen Perhentian-Insel Kecil haben wir wohlbehalten, in bereits von der Hinfahrt bekannter jedoch erfolgreich verdraengter krachend-wirbelsaeulen-brecherischen Schnellbootfahrt, wieder das malaysische Festland erreicht. Nun koennte der ein oder andere meinen, wir haetten ueber eine Woche nur platschigfaul unter einer schattenspendenden Palme am Strand in der Sonne gelegen, um uns lediglich zum Essen, Schlafen oder im tuerkisblauen Meer Duempeln fortzubewegen...
das ist ganz und gar richtig vermutet.



Aber nein nein, nach genauer Ueberlegung ist das natuerlich ueberhaupt nicht wahr. Beste Muehe haben wir uns auch auf diesem zum Muessiggang anregenden Eiland gegeben, ja keine Langeweile aufkommen zu lassen. Eine effektive Methode hierzu ist beispielsweise, einfach mal aus Jux und Dollerei alle paar Tage die Unterkunft zu wechseln. Hier zu sehen uebrigens die Mohsin Chalets, etwas hochpreisig und mottenkugelig, aber ansonsten ganz ok.

Von dem Zusatz 'Chalet' sollte man sich allerdings nicht in die Irre fuehren lassen. Jede noch so klapprige Baracke auf der Insel schmueckt sich mit diesem wohlklingenden Namenszusatz. Falls ich das naechste Mal nach meinem Wohnort gefragt werde, lautet meine Antwort: Zuletzt bewohnte ich ein Chalet auf der Huettenstrasse 8.
Doch weiter im Unternehmungsprogramm. Punkt zwei: Die Insel einfach einmal zu Fuss erkunden. Erst die rechte Haelfte und dann die linke Haelfte. Bei vierzig Grad ueber Sand, Schotterpisten, Berge rauf und Berge runter, durch Urwald und Bananenplantagen. Das ist kein Zuckerschlecken, meine Herren.

Aber schoen ist's trotzdem.









Wem der einfache Spaziergang noch nicht genuegt, der kann die Tour uebrigens zusaetzlich aufpeppen, indem er seine Sonnenbrille irgendwo auf dem Weg im Urwald verliert. Und der Finder bekommt ein Bier.
ODER man versucht, moeglichst viele komische Dinge zu finden, wie beispielsweise diese Palme...

...dieses Seil...

...oder diesen dekadenten Maharadscha.

Wer genau aufgepasst hat, kann anhand des letzten Bildes bereits eine weitere unterhaltsame Beschaeftigung rund um die Insel erraten. Schnorcheln! (Oder auch Tauchen fuer die fortgeschrittenen Wagehaelser Micha und Sandra.) Ich krieg mich allerdings schon ueber's Schnorcheln nicht mehr ein. Wir sahen: Eine dicke dicke Schildkroete, mehrere kleine Haie, ganz viele Nemoclownfischis in ihren Korallen, Zebrafische, Papageienfische, Barracudas und tausend andere bunte Fische...
und die Fahrt mit dem Boot macht dazu auch noch Spass.

Aber zurueck zur Tierwelt. Neben den Freundchen unter Wasser kann man auch an Land etliche ausgefallene Tierarten bestaunen. Dazu brauche man noch nicht einmal viel Aufwand zu betreiben. Schon auf der geteilten Toilette der Unterkunft kann man sich gleichzeitig mit einer Ratte, mehreren verdaechtig gepunkteten Froeschen und einer handtellergrossen Spinne, die aus dem Klokasten gekrabbelt kommt, aufhalten. Da kommen einem die Eichhoernchen und Echsen aller Groessen, Farben und Muster schon fast langweilig vor. Ausser vielleicht letztere reichen an das Ausmass von Komodovaranen heran...

...und man bemerkt, dass sie ganz schoen schnell sind und ausserdem noch klettern koennen.

Dann doch lieber nochmal ein Foto vom Strand bei Nacht.

Wer nun eventuell ins Traeumen geraten ist, den moechte ich mit einem neutralisierenden Bild zum Abschied noch schnell aus seinen paradiesischen Gedanken reissen. Das Paradies gibt's nicht, liebe Leute. Zumindest hier nicht.